In einer spektakulären Aktion haben thailändische Einwanderungsbeamte zwei britische Flüchtige auf Koh Samui festgenommen. Ashton Kevin Saunders, ein verurteilter Betrüger, der sich als Hotelmagnat ausgab, und Kieran Thornton, ein mutmaßlicher bewaffneter Räuber, lebten monatelang unerkannt auf der Touristeninsel — bis die Fahnder zuschlugen.
Der Hochstapler: Vom Betrüger zum angeblichen Hotelkönig
Ashton Kevin Saunders, 37, auch bekannt als „Ben Ashton“, floh nach einer Verurteilung wegen Betrugs in Großbritannien nach Thailand. Mit einem Touristenvisum eingereist, baute er sich auf Koh Samui ein scheinbar legales Business-Imperium auf. Er betrieb ein Hotel und mindestens sechs Bars und Restaurants in der beliebten Chaweng Beach-Region.
Doch sein Erfolg war illegal: Saunders nutzte Strohmänner, um die thailändischen Eigentumsregelungen zu umgehen. Ausländern ist es untersagt, Unternehmen über thailändische Nominee-Anteilseigner zu kontrollieren. Dennoch führte er seine Geschäfte unter falschem Namen — bis die Behörden ihn enttarnten.
Die Festnahme: Razzien und Visa-Entzug
Nach einem Hinweis der britischen National Crime Agency (NCA) durchsuchten thailändische Beamte alle sieben Betriebe von Saunders. Sie beschlagnahmten Geschäftsunterlagen, befragten Mitarbeiter und sammelten Beweise für den illegalen Firmenaufbau.
„Wir werden streng nach thailändischem Recht vorgehen“, erklärte Polizeileutnant General Songprote Sirisukha, Chef der Einwanderungsbehörde. Saunders’ Visum wurde sofort annulliert, und er gilt nun als „unerwünschte Person“. Die Auslieferung nach Großbritannien läuft bereits.
Der zweite Flüchtige:
Ein mutmaßlicher bewaffneter Räuber
Parallel dazu wurde Kieran Thornton, 38, in der Petcherat Marina in Bo Phut verhaftet. Er lebte zurückgezogen in einem Miethaus, während in Großbritannien ein Haftbefehl wegen bewaffneten Raubes gegen ihn vorlag.
Auch Thornton hatte versucht, sich in Thailand zu verstecken — doch die internationale Fahndung holte ihn ein. Die thailändische Justiz prüft nun seine Auslieferung.
Was passiert mit den illegalen Unternehmen?
Die thailändischen Behörden untersuchen derzeit, ob Saunders’ Firmen korrekt lizenziert waren. Falls Verstöße gegen die Eigentumsgesetze vorliegen, drohen:
- Beschlagnahmung der Vermögenswerte
- Zwangsschließung der Betriebe
- Strafverfolgung der beteiligten Strohmänner
„Das ist kein einfacher Visa-Verstoß, sondern ein schwerwiegender Fall von Wirtschaftskriminalität“, betonte ein Ermittler.
Zusammenarbeit zwischen Thailand und Großbritannien
Die Festnahmen sind Teil einer größeren Initiative gegen internationale Kriminelle, die sich in Thailand verstecken. Die thailändische Einwanderungsbehörde arbeitet eng mit der NCA zusammen, um weitere Flüchtlinge aufzuspüren.
„Touristengebiete wie Koh Samui sind beliebt bei Kriminellen, die untertauchen wollen“, so ein Polizeisprecher. „Aber wir werden sie finden.“